Historie des Vereins

Der TSV 1846 Butzbach e.V. ist einer der ältesten und traditionsreichsten Turn- und Sportvereine in Hessen.

Mit seinen fast 2200 Mitglieder ist er auch einer der größten in der Umgebung. Unser Verein präsentiert sich als eine Gemeinschaft, die in der Lage ist, über 500 Kinder und Jugendliche sowie etwa 700 Erwachsene in den fünf Fachsparten Turnen, Handball, Basketball, Tischtennis und Volleyball durch lizenzierte Übungsleiter mit Erfolg zu betreuen.

Der TSV bietet jedem Sportinteressierten durch sein breites Angebot, die Möglichkeit zur körperlichen Ertüchtigung, wobei nicht nur der Breitensport gefördert wird.

Römerturm am Schrenzer


Weidig führte im Jahr 1814 für seine Schüler das Turnen ein. Der erste Turnplatz in Hessen befand sich auf dem Schrenzer in Butzbach. Dort wurde bis 2011 in Erinnerung an Weidig das Bergturnfest vom TSV 1846 alljährlich ausgerichtet. Laufen, Werfen und Springen waren die Übungen, die die Jungen damals in ihrer Turnkleidung aus ungebleichtem Leinen betrieben.

1827 begann Weidig mit Turnübungen an Geräten wie Reck, Barren, Kletterstangen und Schaukeln. Außerdem führte er einen Fechtunterricht ein. Als Weidig aufgrund seiner demokratischen Gesinnung 1834 gegen seinen Willen als Pfarrer von der Obrigkeit strafverzetzt wurde, trat sein Schüler Moritz Kuhl an seine Stelle und leitete das Turnen weiter. Zu einer Vereinsgründung konnte es damals noch nicht kommen, da das Turnen im Großherzogtum Hessen verboten war.


Im Herbst 1845 regten zwei Butzbacher, J. W. Küchel und Chr. Rübsamen an, einen Verein, die Turngemeinde Butzbach, zu gründen. Am 28. März 1846 erfüllten sich die

Wünsche der Butzbacher Turnfreunde mit der Gründung der Turngemeinde. Moritz Kuhl, auch Mitglied des Frankfurter Paulskirchenparlamentes, steht in der

handschriftlich erhaltenen Mitgliederliste auf Nummer eins bei den aktiven Turnern. Er führte den Verein von Beginn an 29 Jahre bis zu seinem Tod 1875.

Zwischenzeitlich waren im Jahr 1852 wieder die Reaktionäre am Zug. Sie ließen die Turngemeinde verbieten. Erst ab 1859 konnte der Verein weiter bestehen.


1921 wurden die Abteilungen Handball, Schwimmen, Fechten, Boxen und Leichtathletik ins Leben gerufen. Durch dieses vergrößerte Sportangebot nahm man eine

Namensänderung in Turn- und Sportverein, Turngemeinde von 1846 vor. Durch die politischen Verhältnisse wurde der TSV im Jahr 1933 mit dem Arbeitersportverein und dem VfR Butzbach zu einem Turn- und Sportverein im Reichsbund für Leibesübungen zusammengeschlossen. 1945, nach Ende des 2. Weltkrieges, erfolgte die Zwangsauflösung dieses Vereins und dann die Bildung einer Kultur- und Sportgemeinschaft unter Aufsicht der Militärregierung. 1947 wurde der TSV 1846, der ab jetzt auch eine Tischtennisabteilung vorweisen konnte, wieder gegründet.


1957 wird aus der Fussballabteilung des TSV wieder der VfR Butzbach ins Leben gerufen. Die Fechtabteilung löste sich 1973 auf, die Schwimmabteilung wechselte im gleichen Jahr zur DLRG – Ortsgruppe Butzbach über. 1974 wurden die Abteilungen Basketball und Volleyball ins Leben gerufen. Leider gründete die Leichtathletikabteilung 1996 einen selbstständigen Club, so dass diese Sportart im TSV lediglich noch von einer etwas überalterten Männersportgruppe betrieben wird. Diese unterhält den legendären Stammtisch Moabstru.


Seit 1999 hat der größte Butzbacher Sportverein, der Besitzer des Sportplatzes am Ostbahnhof ist, sein wertvolles Archiv in Eigenleistung im schmucken Mehlwiegehäuschen gegenüber der Markuskirche neu eingerichtet. Dort kann die lange Turn- und Sport Geschichte lückenlos nachvollzogen werden. Im Archiv stellen sich auch die einzelnen Abteilungen vor und geben durch die Ausstellung von Trophäen, Wimpeln, Pokalen und Urkunden Auskunft über ihre Entwicklung und ihre Erfolge.